Carl Spitzwegs Werke bieten einen einzigartigen Einblick in das Leben im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Jahrhunderts.
Seine sanfte Ironie und satirischen Beobachtungen, gepaart mit detaillierten Landschaften und Lebensumständen, sind die Markenzeichen seines Stils.
Das privilegierte Aufwachsen von Carl Spitzweg in München spielte eine wichtige Rolle für seine Entwicklung als Künstler. Seine Eltern stammten beide aus wohlhabenden Familien, seine Mutter Franziska war die Tochter eines wohlhabenden Obsthändlers und sein Vater ein erfolgreicher Gewürzhändler. Dank der finanziellen Sicherheit der Familie konnte Carl Spitzweg seine künstlerischen Ambitionen frei verfolgen.
Da er mit einem älteren und einem jüngeren Bruder aufwuchs, war Carls Leben von klein auf voller Unsicherheiten. Als er gerade elf Jahre alt war, starb seine geliebte Mutter. Sein Vater, der entschlossen war, seinen Söhnen eine möglichst vielversprechende Zukunft zu bieten, hatte einen Plan: Der älteste Sohn sollte sein Geschäft übernehmen, der jüngste Sohn sollte Arzt werden, und für Carl wollte er eine Karriere als Apotheker. Trotz der Erwartungen, die an ihn gestellt wurden, wählte Carl einen anderen Weg und wurde Maler.
Schon in jungen Jahren zeigte Carl Spitzweg eine natürliche Begabung für Kunst - seine erste Zeichnung stammt aus dem Jahr 1823. Auf Geheiß seines Vaters absolvierte er eine Lehre bei Franz Xaver Pettenkofer in der Königlich Bayerischen Hofapotheke in München. Leider verstarb sein Vater im letzten Jahr seiner Lehrzeit, aber Carl Spitzweg schloss seine Ausbildung dennoch ab und wechselte in die Löwenapotheke in Straubing. Dort verband er seine beruflichen Aktivitäten mit der Pflege der Künste und schrieb sich schließlich an der Universität München ein, um Pharmazie, Chemie und Botanik zu studieren. Nachdem er sein Studium mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, arbeitete er in verschiedenen Apotheken, doch seine Leidenschaft für die Kunst ließ nie nach. Nach einer längeren Krankheit und einem Kuraufenthalt beschloss Carl Spitzweg schließlich, sich ganz der Malerei zu widmen. Dank einer Erbschaft seiner Eltern konnte er dies ohne finanzielle Sorgen tun.
Carl Spitzweg war ein Autodidakt, der nie eine formale künstlerische Ausbildung erhielt. Trotzdem war er ein sehr erfolgreicher Maler, dessen Werke oft humorvolle Darstellungen des Kleinbürgertums enthielten. Als Mitglied des Münchner Kunstvereins pflegte er enge Freundschaften mit seinen Malerkollegen Dietrich Langko, Friedrich Voltz, Eduard Schleich und Christian Morgenstern.
Spitzweg war auch ein leidenschaftlicher Reisender, der zahlreiche Reisen innerhalb Deutschlands und ins Ausland unternahm. Er besuchte u.a. Dalmatien und Venedig, Paris, London, Antwerpen, Frankfurt und Heidelberg. Als Mitarbeiter der "Fliegenden Blätter", einer humorvollen Wochenzeitschrift, fertigte er auch zahlreiche Zeichnungen an. Sein Werk gilt als brillantes Beispiel für den autodidaktischen Künstler, und seine Reisen waren für die Entwicklung seiner Kunst unerlässlich.
Neben seinen beeindruckenden Landschaftsbildern hatte Carl Spitzweg zu Lebzeiten auch Erfolg. Seine Werke kamen bei Sammlern gut an und er wurde sogar mit dem bayerischen St. Michaelsorden geehrt. Als zusätzliche Auszeichnung wurde er am Ende seines Lebens zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste in München ernannt. Ein Beweis für seine Kreativität ist, dass Spitzweg sehr geschickt in der Komposition von Farben war, was zum Teil auf seinen Hintergrund als Apotheker und seine Kenntnisse der Chemie zurückzuführen ist. Dies ermöglichte es ihm, seine eigenen, einzigartigen Farben zu kreieren, von denen die berühmteste ein helles und leuchtendes Blau ist.
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