Adolph Friedrich Erdmann von Menzel, der bekannte preußische Maler, Zeichner und Illustrator, gilt als der wichtigste Künstler des Realismus.
Seine Gemälde wie "Das Balkonzimmer" und "Waldnacht" zeigen einen einzigartigen Stil, in dem er Elemente des Impressionismus, den er auf einer Reise nach Paris kennengelernt hatte, mit seiner eigenen, einzigartigen Technik verband. Dieser Stil war seiner Zeit voraus und brachte ihm aufgrund seiner Größe von 1,40 m den Beinamen "die kleine Exzellenz" ein.
Menzels Karriere begann 1839, als er von dem deutschen Historiker Franz Theodor Kugler beauftragt wurde, innerhalb von drei Jahren 400 Federzeichnungen als Illustrationen für eine mehrbändige Geschichte Friedrichs des Großen anzufertigen. Diese Arbeit verhalf ihm zu öffentlicher Anerkennung und weiteren Aufträgen.
Zu Beginn seiner künstlerischen Karriere war Menzel für seine historischen Gemälde bekannt. Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Gegenwart. Er lebte ein eher zurückgezogenes und einsames Leben, was ihn dazu veranlasste, häufig zu reisen und seine Kunst als Mittel zur Bewältigung seiner Einsamkeit zu nutzen. Da er aufgrund seiner Größe nicht an Schlachten teilnehmen konnte, versuchte Menzel, sein Pflichtgefühl und seinen Patriotismus durch seine Gemälde auszudrücken. Eines seiner berühmtesten Werke, "Friedrich und die Seinen in der Schlacht von Hochkirch" (1850-1856), stellte den verzweifelten Kampf der Preußen dar, um einen Überraschungsangriff der Österreicher in der Schlacht von Hochkirch 1758 abzuwehren. Dieses Gemälde stieß auf Verwirrung, als es in der Akademie der Künste und später auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt wurde.
In der Mitte und erhöht über die Truppen steht König Friedrich II. und führt den Widerstand gegen seine Feinde an. Adolph Menzel, der berühmte deutsche Maler, achtete darauf, die anonymen Soldaten im Vordergrund des Gemäldes festzuhalten, eine Wahl, die es von den anderen Schlachtengemälden der Epoche abhebt. Ab 1866 reiste Menzel an die Schauplätze der Kriege und seine Werke wurden immer düsterer, da sie den Tod und das Leiden der Soldaten darstellten. Schließlich wandte er sich von den Schlachtenbildern ab und richtete seinen Blick auf Berlin, die Stadt, die er sein Zuhause nannte und die zur Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. An seinem 80. Geburtstag im Jahr 1895 wurde Menzel die Ehrenbürgerschaft von Berlin verliehen. Als sich sein Tod näherte, schickte Menzel 1905 einen Neujahrsgruß an Kaiser Wilhelm II, sein letztes bekanntes Werk.
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